Willkommen Kirgisistan!

Das war der Pamir Highway – ja, es war ein wirkliches Highlight. Wir fuhren weiter nach Osh, wo unser Sprinter nach den großen Strapazen Pflege brauchte. Ein neuer Kraftstoff- und Ölfilter wurde eingebaut, schlechter Diesel aus dem hinteren Tank wurde abgepumpt, der Dachgepäckträger durch die ständigen Erschütterungen durch lange „Waschbrettfahrten“  mußte nochmal fixiert werden.

Weiter fuhren wir nach Bishkek, die Hauptstadt Kirgisistans.  Auch dort wurde in den letzten Jahren viel in die Infrastruktur und repräsentative Gebäude investiert. Nächstes Ziel ist der Ysyk-Köl-See, der zweitgrößte Binnensee der Welt. Wir entschieden uns für die Südroute von Balykchy nach Karakol.  Der See ist ca. 200km lang und ca. 40km breit. Man kann die hohen schneebedeckten Bergriesen am anderen Ufer sehr gut sehen. Viele Feriendörfer und Hotels befinden sich am Ufer des Sees, aber leider sind alle ziemlich „heruntergekommen“, sie stammen offensichtlich noch aus der Zeit der Sovietunion und wurden seitdem wenig oder gar nicht gepflegt.  Wir übernachteten zwar in einem dieser Feriendörfer, aber nur als Unterstellplatz für unseren Sprinter.  Die Saison hat dort noch nicht begonnen, Urlauber aus dem ganzen Land kommen erst  im Laufe des Junis.

Unser nächstes Ziel ist Almaty. Kurz nach Karakol, am Ostufer des Ysyk-Köl-Sees, steht ein Hinweisschild nach Almaty, genau das war unser Plan, diese Straße zu fahren. Zunächst freuten wir uns über die gute geteerte Straße, aber nach ca. 30 km begann die Schotterstraße, es fiel uns auch auf, dass die Straße wenig befahren war.  Fragen bei Passanten bestätigten uns aber, daß wir uns auf der richtigen Straße befanden. Nach schließlich 60 km erreichten wir den Kirgisischen Grenzposten, dort mußten wir erfahren, das die kasachische Grenze geschlossen ist, man konnte uns aber nicht sagen, warum. So kehrten wir um, fuhren wieder zurück bis kurz vor Bishkek, um von dort nach Almaty zu fahren. An der kirgisischen Grenze fragte man uns nach den Einreisepapieren unseres Autos. Diese hatten wir aufgrund der laschen Grenzabfertigung bei der Einreise nicht bekommen.  Eine Grenzbeamtin drohte mit einer Strafe, die ich ablehnte. Daraufhin wollte man uns wieder zurück nach Dushanbe schicken, wo wir uns Ersatzdokumente besorgen sollten. Die zuständige Stelle ist aber aufgrund eines Feiertages – Tag des Kriegsendes – für drei Tage geschlossen. Ich fragte dann doch noch nach der Höhe der Strafe.  Nach langem Hin und Her nannte die Beamtin eine Summe von 20$. Für mich war dann klar, der Fall ist gelaufen und fing an zu handeln und bot 10$ an. Sie stimmte zu, ich gab der Beamtin 10$ und fragte nach einer Quittung.  Die Antwort war klar, wenn ich eine Quittung verlange, fällt die Strafe höher aus, also blieb es bei 10$ und wir konnten die Grenze nach Kassachstan passieren.